Reiner Kunze, geboren am 16. 8. 1933 in Oelsnitz/Erzgebirge. Der Vater war Bergarbeiter, die Mutter Heimarbeiterin. 1951–1955 Studium der Philosophie und Journalistik in Leipzig, bis 1959 Assistent (Fakultät für Journalistik). Nach schweren politischen Angriffen verließ er, kurz vor der Promotion, die Universität. Arbeit als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau. Längere Aufenthalte in der Tschechoslowakei, befasste sich intensiv mit tschechischer Dichtung; Nachdichtungen und Übersetzungen aus dem Tschechischen; er heiratete eine tschechische Zahnärztin. Seit 1962 freiberuflicher Schriftsteller. Publikationsschwierigkeiten in der DDR bis hin zum Publikationsverbot. Bis zur Übersiedlung in die Bundesrepublik im April 1977 lebte er in Greiz (Thüringen). Der Ausreise war ein schikanöser Nervenkrieg der Behörden gegen Kunze vorangegangen, zu dem auch 1976 der Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR gehörte (der im Dezember 1989 rückgängig gemacht wurde). Kunze wohnt in Obernzell-Erlau nahe Passau. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, und der Freien Akademie der Künste, Mannheim. 1975–1992 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin; Austritt wegen Differenzen über die Vereinigung mit der Akademie der Künste der DDR. Ehrenmitglied des Ungarischen Schriftstellerverbandes. Er gehört dem PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland an. Im August 1982 trat er aus dem Verband Deutscher Schriftsteller (VS) aus, ...